Mit Genehmigung meines ayurvedischen Lehrers in Puls-Diagnose, Sascha Kriese, www.ayuseva.com. Meinen herzlichen Dank dafür. 

 

 

Ayurvedisches Reinigungsprogramm

 

Bitte lesen Sie sich die folgenden Anweisungen sorgfältig durch und bereden Sie alle Fragen mit Ihrem Ayurveda-Therapeuten, bevor Sie mit dem Programm beginnen. Sollten während des Reinigungsprozesses Probleme oder weitere Fragen auftauchen, kontaktieren Sie bitte umgehend Ihren Ayurveda-Therapeuten.

 

Die effektivste Reinigungstherapie im Ayurveda ist Panchakarma: ein langer und tiefgehender Klärungsprozess, der üblicherweise vier bis sechs Wochen dauert. Um diesen zu ermöglichen, müssen viele Menschen lange vorab planen– manchmal sogar Jahre im Voraus. Da kann eine zehntägige Reinigungskur mit kurzer Fastenzeit eine effektive Zwischenlösung sein. Sanftes Fasten bringt Doshas(Vata, Pitta, Kapha) ins Gleichgewicht, korrigiert das Verdauungsfeuer, reinigt Stoffwechselkanäle und kräftigt Organe und Gewebe. Es befreit von Schlacken, stimuliert Zirkulation und Kreislauf, leitet Wasser aus den Geweben aus, reduziert Übergewicht und verbessert alle Körperfunktionen. Dadurch erhöht es die Immunität, setzt innere Heilkräfte frei und verschafft Erdung, Stärke, Energie und Vitalität.

 

Nach den Ayurveda-Prinzipien ist ein Total-Fasten (lediglich Wasser) für länger als anderthalb Tage generell nicht empfehlenswert. Langes Fasten führt nämlich zu einer Veränderung des Stoffwechsels, durch die das Verdauungsfeuer ‚ausgeschaltet’ und Vata stark erhöht wird. Ein längeres Fasten sollte nur von Menschen mit einer Kapha-Konstitution durchgeführt werden oder bei Fieber, wenn gefastet werden kann, bis die Körpertemperatur wieder normal ist. Auch Patienten mit hohem Blutdruck, Asthma, Allergien, Diabetes, Rheuma und anderen chronischen Krankheiten können von längerem Fasten profitieren, allerdings nur unter qualifizierter Aufsicht.

 

Überblick über den Reinigungsprozess

 

Dieses 10-Tage-Programm ist in vier Phasen unterteilt, die alle einen reinigenden Effekt haben, sich in ihrer jeweiligen Ausrichtung jedoch unterscheiden: Die erste Phase bereitet den Körper auf Klärung vor und leitet die Ausscheidung von Toxinen ein. Die zweite Phase ist ein Tag des Fastens. Die dritte unterstützt den Körper dabei, Schlacken zu eliminieren, die während des Fastentages gelöst wurden. Und die letzte Phase ist sowohl reinigend als auch vorbereitend, damit nach dem Prozess wieder eine größere Vielfalt an Nahrungsmitteln verdaut werden kann.

 

Vorbereitung auf das Fasten(1.-4. Tag)

 

Um Schlacken effektiv und sicher auszuscheiden, ist es wichtig, den Körper vor dem eigentlichen Fasten gut vorzubereiten, indem man für vier Tage lediglich Mungsuppe (Rezept siehe unten) und grünes Gemüse isst. Mungsuppe ist ideal, um Toxine zu beseitigen, das Verdauungsfeuer zu stimulieren, Schwellungen zu reduzieren und sowohl Leber, Gallenblase als auch Gefäße zu reinigen. Zusätzlich zur Suppe können Sie Gemüse essen, das sich aber auf die folgenden Sorten beschränken sollte: grünes Blattgemüse, Zucchini, Lauch, Broccoli und Fenchel. Diese entweder dämpfen, mit Öl/Ghee in einer Pfanne dünsten oder einfach in der Suppe mit kochen. Im Vergleich zur Mungsuppe sollte das Gemüse jedoch den kleineren Anteil bei jeder Mahlzeit ausmachen. Um für etwas geschmackliche Abwechslung zu sorgen, können Sie frische Kräuter wie Basilikum, Koriander, Minze, Ruccola und Petersilie verwenden.

 

 

Rezept für Mungsuppe        

 

Grüne Mungbohnen sind weniger blähend als andere Bohnen, helfen dabei, Toxine (auch Schwermetalle) aus dem Körper zu lösen, stimulieren das Verdauungsfeuer und harmonisieren alle drei Doshas. Die Zutaten für Mungsuppe sind in Asia- und auch in den meisten Bio-Läden erhältlich. Das folgende Rezept ist für 5-6 Portionen:

 

  • 400-500g grüne Mungbohnen
  • ca. 2 Liter Wasser
  • ½ Tl. Kurkuma
  • ¼ Tl. Asafoetida (Teufelsdreck)
  • 1 Tl. Kreuzkümmel (Samen oder Pulver)
  • 1 Tl. Koriander (Samen oder Pulver)
  • 2-3 Lorbeerblätter
  • ½ Tl. schwarzer Pfeffer
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • Frischer Ingwer
  • Steinsalz oder Gemüsebrühe

 

Waschen Sie die Mungbohnen gründlich und weichen Sie sie über Nacht ein (oder für mindestens vier Stunden vor dem Kochen). Geben Sie Ghee oder Sesamöl in einen Topf und erhitzen Sie Pfeffer, Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander und Asafoetida für eine halbe Minute. Geben Sie zu diesem Zeitpunkt noch kein Salz dazu, da dies die Bohnen hart und damit die Kochzeit länger macht.

 

Dann die Mungbohnen zusammen mit 2-3 Lorbeerblättern und heißem Wasser in den Topf geben. Das Mengenverhältnis von Mungbohnen und Wasser ist 1:4. Alles für 30-40 Minuten köcheln lassen und wenn nötig mehr Wasser dazugeben. Wenn Sie einen Schnellkochtopf benutzen, können Sie die Garzeit auf ca. 10 Minuten nach dem Erreichen des korrekten Drucks verkürzen.

 

Wenn alle Bohnen weich und aufgebrochen sind und die Suppe eine dunkle Farbe hat, geben Sie gehackten Knoblauch, Ingwer und Salz dazu. Sie können auch geschmorte Zwiebeln verwenden, um die Suppe kräftiger zu machen. Experimentieren Sie ruhig mit verschieden Gewürzen wie Kardamom, Currypulver, Zwiebelsamen u.ä. (nur kein Chilli!). Dann alles nochmal für ein paar Minuten auf kleiner Flamme kochen. Wer cremige Suppen bevorzugt, kann die Mungbohnen jetzt pürieren. Servieren Sie die Suppe mit Korianderblättern oder frischen Kräutern und 1 Tl. Ghee. Wer Ghee nicht mag, kann auch ein Omega-Öl verwenden, das allerdings erst nach dem Abkühlen zur Suppe gegeben werden sollte.

 

Anweisungen zum Essen

 

Essen Sie in den ersten vier Tagen ausschließlich diese Suppe und die oben erwähnten grünen Gemüse – nichts anderes. Sie können so oft wie Sie wollen essen, aber nur wenn wirklicher Hunger vorhanden ist. Vermeiden Sie Überessen und stellen Sie sicher, dass Ihr Magen leer ist, bevor Sie erneut essen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, trinken Sie ein Glas warmes Wasser und stoßen Sie danach kurz auf. Spüren Sie dabei den Geschmack oder Geruch des letzten Essens, ist die Verdauung noch nicht abgeschlossen und Sie müssen sich noch etwas mit dem Essen gedulden.

 

Wenn Sie längere Zeit von zu Hause weg sind, nehmen Sie sich Mungsuppe in einer Thermoskanne mit. Sollte Sie großer Hunger mal plötzlich außer Haus überraschen und die Mungsuppe ist schon alle, machen Sie sich einfach mit heißem Wasser eine Brühe oder Misosuppe. Brühwürfel und Misopaste sind in Bio-Läden erhältlich und können leicht überallhin mitgenommen werden.

 

Wenn Sie sich sehr schwach fühlen, können Sie etwas braunen oder weißen Bio-Reis zur Suppe essen. Allerdings sollte der Reis weich gekocht sein und möglichst nur zum Mittag gegessen werden. Wenn Sie mittags außer Haus sind, kochen Sie den Reis am Morgen während Sie Ihre ‚Frühstücks-Suppe‘ schlürfen und nehmen Sie ihn mit. Zum Mittag dann einfach etwas heiße Suppe aus der Thermoskanne drüber gießen und Sie haben ein warmes Mahl. Als Alternative gehen auch gepuffte Reis- oder Maistaler.

 

Sollten Sie unbedingt eine Abwechslung zur Mungsuppe brauchen, können Sie auch einmal täglich eine Spinat-, Zucchini- oder Kürbissuppe zu sich nehmen. Oder besser, Sie geben diese Gemüse einfach zur Mungsuppe mit dazu, zusammen mit frischen Kräutern wie Koriander, Basilikum, Petersilie oder Rucola. Obst und Tee.

 

Wenn Ihre normale Diät Zucker, Kaffee, Alkohol, Weizen, Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker enthält, verspüren Sie in den ersten Tagen möglicherweise Verlangen nach diesen Dingen. Solche Gelüste können auch mit starken Gefühlen von Abneigung gegen Mung verbunden sein. Das sind normale Entzugserscheinungen, die am besten nur beobachtet werden, anstatt ihnen nachzugehen. Seien Sie versichert, dass diese Erscheinungen Stück für Stück nachlassen, je mehr Toxine und Schlacken ausgeschieden werden. Wenn Sie starken Heißhunger auf Süßes haben, vermeiden Sie bitte jeglichen Weißzucker und gönnen Sie sich stattdessen etwas Bio-Honig.

 

Fastentee

Während des Reinigungsprogramms sollte ein Fastentee über den Tag verteilt getrunken werden. Dieser hilft, den Körper zu stärken, Dosha-Störungen zu vermeiden, das Agni zu korrigieren, sowie Schlacken zu verdauen und auszuscheiden. Zusätzlich können auch heißes Wasser, Ingwerwasseroder Kräutertees getrunken werden. Zuviel Trinken sollte vermieden werden – hören Sie auf Ihren Körper und trinken Sie entsprechend Ihren Bedürfnissen. Für den Fastentee verwenden Sie die folgenden Zutaten:

 

  • 1 Liter Wasser
  • 1 Tl. Kreuzkümmelpulver
  • 1 Tl. Korianderpulver
  • 1 Tl. Fenchelpulver
  • 1 Tl. frischen Ingwerwurzelsaft
  • 3 Kardamom (nur die gemahlenen Samen; nicht die grüne Schale)

 

Bringen Sie alle Zutaten in einem Topf zum Kochen. Dann von der Hitze nehmen und für weitere 10-15 Minuten ziehen lassen. Filtern, in einer Thermosflasche warmhalten und regelmäßig über den Tag verteilt trinken.

 

Woman Vital & Man Vital

Eine exzellente Unterstützung während der zehn Tage sind die ayurvedischen Tees Woman Vital bzw. Man Vital von Amaiva (www.amaiva-biotee.de). Diese Biotees sind mit europäischen Kräutern nach ayurvedischen Rezepten hergestellt und helfen, mentale Klarheit, hormonelles Gleichgewicht, Vitalenergien und die innere Öffnung für das Geben und Annehmen von Liebe zu erhöhen.

 

 

Ayurvedische Behandlungen während des Programms

Um die Loslösung und Beseitigung tiefsitzender Schlacken besser zu stimulieren, ist es ratsam, sich währenddes Programms eine Reihe Ayurvedischer Behandlungen geben zu lassen. Die für Sie geeigneten Behandlungen werden am besten von Ihrem Ayurveda-Therapeuten ausgesucht, aber generell sind Pindaswed-Massage, Shirodhara und/oder Heartdhara empfehlenswert. Am besten ist es, wenn diese Behandlungen täglich oder jeden zweiten Tag angewendet werden können.

 

Pindaswed:   Bei dieser speziellen Massage wird mit Hilfe von kräutergefüllten Stoffsäckchen therapeutische Wärme angewendet. Pindaswed verbessert Zirkulation, löst Toxine, stimuliert Lymphdrainage, lindert Muskel- und Gelenkschmerzen, und reduziert Wasseransammlungen, Schwellungen und überschüssiges Fettgewebe.

 

Shirodhara: Bei dieser Behandlung wird warmes Öl in einem kontinuierlichen Fluss auf die Mitte der Stirn gegossen. Dieser tiefe Entspannungsprozess hilft dabei, Aufgeregtheit, Nervosität, Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen zu lindern. Er verbessert Konzentration und mentale Klarheit, gleicht den Hormonhaushalt aus und beruhigt das Nervensystem.

 

Heartdhara: Eine runde Teigform wird auf die Brust gelegt und warme, medizinierte Öle und Kräutersude über die Herzgegend gegossen. Die Behandlung ist gut für die Linderung von Aufregung und Angst, zur Beruhigung, Erdung und Stabilisierung von Geist und Gefühlen, und als Unterstützung bei zu hohem Blutdruck, Brustschmerzen, Herzrasen oder anderen Herzproblemen.

 

Bittersalze, Wassereinläufe und Colon-Hydro-Therapie sollten generell vermieden werden, da diese zu drastisch sind und Gewebe schädigen können.

 

Für guten Schlaf

Um den Geist zu beruhigen und für guten Schlaf zu sorgen, massieren Sie vor dem Schlafengehen etwas Ghee auf die Schläfen und die Fußsohlenmitte.

 

Hilfe bei Verstopfung

Manche Leute haben während der zehn Tage Schwierigkeiten mit dem Stuhlgang. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, nehmen Sie 1-3 Tl.Amrutadi (fragen Sie Ihren Ayurveda-Therapeuten) mit warmem Wasser zur Nacht. Wenn sich der Stuhlgang wieder normalisiert, reduzieren Sie die Dosis für die nächsten Nächte und setzen sie dann ab. Wenn Amrutadi nicht erhältlich ist, nehmen Sie 2 Tl. Süßholzwurzel, 2 Tl. Haritaki-Pulver (Terminalia chebula) und ½ Tl. Senna-Blätter. Köcheln Sie alle Zutaten in 2 Tassen Wasser, bis die Menge auf ½ Tasse reduziert ist, und filtern Sie diese. Trinken Sie die Flüssigkeit vor dem Schlafengehen mit 1-2 Tl. Rizinusöl.

 

Siddha-Paste

Siddha-Paste ist ein traditionelles Hausmittel, das bei Bauchschmerzen, Krämpfen, und starken Blähungen einmal pro Tag auf und um den Nabel herum aufgetragen werden kann, um die Beseitigung von Darmblockaden, Toxinen und Schlacken zu beschleunigen. Folgende Zutaten werden verwendet:

 

  • 1 kleine Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • 2-3 Tl. Ingwerpulver
  • 1 Tl.Ajwain oder Kreuzkümmelpulver
  • ½ Tl. schwarzer Pfeffer
  • ¼ Tl. Asafoetida
  • ½ Tl. Steinsalz

Schneiden Sie die Zwiebel in kleine Stücke und pürieren Sie diese zusammen mit den Knoblauchzehen. Geben Sie die anderen Zutaten dazu und verrühren Sie alles zu einer feuchten, chutney-förmigen Paste. Sollte diese zu dünnflüssig sein, geben Sie etwas mehr Ingwerpulver dazu. Legen Sie sich dann mit einer Wärmflasche auf dem Bauch für fünf Minuten hin und tragen Sie anschließend die Paste auf und um den Nabel herum auf. Schliessen Sie die Augen, entspannen Sie sich und lassen Sie die Paste für 15-20 Minuten wirken. Dann entfernen Sie sie und legen sich nochmal mit einer Wärmflasche für ca. 10 Minuten hin. Siddha-Paste kann auch schmerzlindernd angewandt werden bei Problemen mit Rücken, Gelenken oder überdehnten Muskeln, Sehnen und Bändern.

 

Der Fastentag(5. Tag)

 

Nach den ersten vier Tagen der Vorbereitung mit Suppe folgt nun ein Tag totales Fasten mit dem Fastentee (Rezept siehe oben), heißem Wasser und Kräutertees. Die Länge des Fastens kann für Sie gemäß ihrer Konstitution und ihres momentanen Gesundheitszustandes von Ihrem Ayurveda-Therapeuten angepasst werden. Während dieser Zeit ist es wichtig, dass Sie sich viel ausruhen, früh zu Bett gehen und möglichst allein oder aber in einer friedvollen Umgebung sind. Zu viel reden, arbeiten, fernsehen oder mit anderen zusammen sein würde Sie nur erschöpfen und kann Sie sogar schwindlig machen. Ihr Körper arbeitet jetzt ‚Überstunden’, und Sie müssen daher vorsichtig mit sich umgehen und den Ablauf des Reinigungsprozesses nicht durch äußere Stressfaktoren behindern.

 

Bleiben Sie in Ihrer eigenen Gedanken- und Gefühlswelt und beobachten Sie alles, was ‚hochkommt’. Es hilft oft, die eigenen Gedanken niederzuschreiben – besonders die, die immer wiederkehren. Spazieren Sie an der frischen Luft, aber vermeiden Sie starken Wind undintensive Sonneneinstrahlung. Wenn sich Hunger einstellt, trinken Sie Fasten- oder Kräutertee, um den Körper weiter zur Ausscheidung von Toxinen, Schleimansammlungen und altem, unverdautem Essen anzuregen.

 

Toxinausscheidung(6.-7. Tag)

 

Am Morgen des 6. Tages können Sie dann das Fasten mit einer dünnen Mand-Suppe brechen (siehe unten das Rezept). Es ist enorm wichtig, das Fasten auf diese Weise zu beenden, um eine Belastung des Verdauungsfeuers zu verhindern. Ein Fastenbrechen mit rohen Früchten (die von Natur aus kalt und feucht sind) oder mit schwerem Essen wie Brot, Pasta, Fleisch usw. würde die Verdauungskraft nur beeinträchtigen.

 

Während des 6. Tages können sie so oft und so viel Mand essen, wie sie möchten – aber nichts anderes. Am 7. Tag Peya (Rezept siehe unten) und/oder eine dünne Mungsuppe (püriert!). Geben Sie bei jeder Portion 1 Tl. Ghee dazu. Mand und Peya sind leicht zu verdauen und ermöglichen dem Körper die Ausscheidung der Toxine, die am Fastentag aus den Geweben gelöst wurden. Wenn in dieser Zeit andere Dinge gegessen werden, können diese nicht richtig verdaut werden, alte Ablagerungen bleiben im Körper und neue Toxine entstehen – was viele Ihrer vorherigen Reinigungsresultate zunichte macht.

 

Trinken Sie auch in diesen zwei Tagen weiterhin viel heißes Wasser oder Kräutertees und ruhen Sie so viel wie möglich. Manche Leute fühlen sich etwas schwach am 6. Tag, sind aber oft am 7. Tag wieder kräftiger und energetischer. Vermeiden Sie, viel zu essen in der Hoffnung mehr Energie zu bekommen. Wenn Sie sich überessen oder den Magen füllen ohne wirklich hungrig zu sein, sinkt Ihr Energieniveau und braucht danach umso länger, um wieder in den Normalbereich zu kommen.

 

 

 

Mand und Peya

Mand und Peya sind zwei Versionen von Khichadi – eine indische Speise, die das Verdauungsfeuer anfacht, leicht verdaulich und sehr nahrhaft ist. Beide werden auf gleiche Weise aber mit unterschiedlichen Wassermengen zubereitet.

Grundzutaten für Mand & Peya:

 

  • 1 Tasse weißer Reis
  • ½ Tasse grüne oder gelbe Mungbohnen
  • 1 Tasse Gemüse (Karotten, Kürbis, Zucchini, Pastinaken, Spinat, Mangold usw.)

 

Waschen Sie die Mungbohnen gründlich und weichen Sie sie für ca. vier Stunden vor dem Kochen ein. Erhitzen Sie Ghee in einem Topf und sautieren Sie 1 Tl. Kurkuma und 1/4 Tl. Asafoetida für eine halbe Minute. Geben Sie dann Reis, Mung und Gemüse dazu sowie die entsprechende Wassermenge:

 

  • 12 Tassen Wasser für Mand
  • 8 Tassen Wasser für Peya

 

Im Schnellkochtopf beträgt die Garzeit 5 Minuten wenn der korrekte Druck erreicht ist. In einem normalen Topf dauert es ca. 20 Minuten (plus 1 Tasse Wasser extra). Wenn der Reis weich ist und die Bohnen aufgebrochen sind, sautieren Sie kurz die folgenden Gewürze in einer Pfanne mit etwas Ghee oder Öl:

 

  • 1 Tl. Kreuzkümmel (Samen oder Pulver)
  • 1 Tl. Koriander (Samen oder Pulver)
  • ½ Tl. schwarzer Pfeffer
  • 1 Tl. mildes Curry-Pulver (ohne Chilli!)
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • Frischer Ingwer

 

Die sautierten Gewürze in die Suppe geben, mit Steinsalz abschmecken und pürieren (verbessert den Geschmack). Mand hat eine fast brüheartige Konsistenz und Peya ist dickflüssiger wie eine ‚normale’ Suppe. Beide mit Ghee, Koriandergrün oder anderen frischen Kräutern servieren.

 

 

Aufbautage (8.-10. Tag)

 

Fasten korrigiert das Verdauungsfeuer, aber um eine stabile Verdauungsfunktion aufzubauen und auch zu erhalten, ist es extrem wichtig, graduell zu normalem Essen zurückzukehren. Fünf Tage ist das Minimum, bevor eine größere Auswahl an Essen wieder zu sich genommen werden kann, ohne Verdauungsprobleme zu bereiten und die Bildung von neuen Schlacken zu verursachen.

 

Am 6. und 7. Tag wird das Verdauungsfeuer nur sanft stimuliert während Schlacken ausgespült werden. An den letzten drei Tagen muss das Verdauungsfeuer nun darauf vorbereitet werden, normales Essen zu verarbeiten. Dabei ist es sehr wichtig, dass Sie nur essen, wenn Sie wirklich hungrig sind. Füllen Sie Ihren Magen nie komplett und essen Sie nur dann, wenn die letzte Mahlzeit vollständig verdaut worden ist, d.h. 3-4 Stunden nach dem Essen oder wenn Sie nach dem Trinken von warmem Wasser ohne Geschmack aufstoßen. Nehmen Sie Ihre Mahlzeiten in Ruhe und in stiller Umgebung ein, konzentrieren Sie sich auf das Essen und kauen Sie gründlich. Der Essensplan für die drei Tage sieht folgendermaßen aus:

 

Tag 8            Mungsuppe und/oder Peya mit grünem Gemüse

Tag 9            Mungsuppe und/oder Peya mit einer größeren Menge Gemüse

Tag 10          Mung- oder Gemüsesuppe, viel Gemüse und etwas weich-gekochter Reis.

 

Wenn die zehn Tage des Programms um sind, ist es ratsam, die weiterführenden Ernährungsrichtlinien zu befolgen, die Ihnen Ihr Ayurveda-Therapeut gegeben hat bzw. auf Anfrage geben wird. Für wenigstens zehn weitere Tage sollten Sie eine fleisch- und weizenfreie Kost essen.

 

Eine ideale Zeit für Reinigungsfasten

 

Es gibt verschiedene Naturrhythmen und Faktoren, die einen großen Einfluss auf den menschlichen Körper haben – der Zyklus des Mondes ist ein besonders starker. Die Anziehungskraft des Mondes erzeugt nicht nur Ebbe und Flut, sondern beeinflusst auch bestimmte physiologische Funktionen in Menschen, Tieren und Pflanzen. Zum Beispiel hat ein abnehmender Mond (die Phase von ungefähr 14 Tagen, in denen der Mond von Voll- zu Neumond wechselt) eine reinigende Wirkung auf alle Lebewesen. Je näher der Neumond heranrückt, desto intensiver ist diese. Daher ist es ideal, eine Fastenzeit ein bis zwei Tage nach einer Vollmondnacht zu beginnen, um optimale Reinigungseffekte zu erzielen. Die Übergänge der Jahreszeiten sind auch ideal zum Fasten, besonders Winter zu Frühling oder beim Wechsel von Spätsommer zu Herbst.

 

Schreiben Sie vor Beginn des Programms auf, was Sie für sich und Ihre Gesundheit von diesem Fasten wollen, was für Sie herausfordernd werden könnte, und wie Sie sich bei Schwierigkeiten am besten unterstützen können. Wenn Sie zu diesen Punkten Klarheit haben, werden Sie mit inneren Widerständen oder anderen Herausforderungen leichter und konstruktiver umgehen können, sollten diese auftauchen.

 

Versuchen Sie, Ihr Programm so zu planen, dass der Tag des totalen Fastens auf ein Wochenende fällt oder auf Tage, an denen Sie nicht arbeiten müssen, so dass Sie genügend Zeit für sich haben und Ihrem Körper und Geist die Aufmerksamkeit schenken können, die diese benötigen. Seien Sie an diesem Tag möglichst allein und vermeiden Sie Lesen, Fernsehen oder Hausarbeit. Ruhen Sie sich aus, genießen Sie entspannende Musik und beobachten Sie einfach alle Gedanken und Gefühle, die hoch kommen. Fasten kann Ihnen helfen, alte Gewohnheiten und ungewollte Muster zu erkennen und aufzugeben. Genießen Sie den Prozess des Loslassens!

 

 

Entrümpeln!

 

Unser Zuhause ist ein Spiegel unseres Inneren: wenn der Körper verschlackt, sammelt sich auch in unserem Heim viel ‘unnützer Kram’ an. Und ein vollgestopftes Haus hat wiederum einen negativen Effekt auf unsere Gesundheit. Nutzen Sie daher die 10 Tage, um Ihre Wohn- und Arbeitsräume gründlich zu entrümpeln. Zum Beispiel: öffnen Sie Kleider- und Schuhschränke und entsorgen Sie mindestens fünf Dinge, die Sie länger als ein Jahr nicht getragen haben. Entsorgen Sie in Ihrer Küche alte Gewürze und Nahrungsmittel, die schon viel zu lange vor sich hingedümpelt haben. Und vergessen Sie nicht das Bad und die Putzschränke: werfen Sie alle Reinigungsmittel weg, die toxische Chemie enthalten und ersetzen Sie diese mit natürlichen und biologischen Produkten. Fühlen Sie sich schon leichter? Alte Dinge loszulassen schafft kreativen Raum für spannende und neue Möglichkeiten in Ihrem Leben…

 

Das Reinigungsprogramm Tag für Tag

 

1. Tag Mungsuppe und grünes Gemüse (Zucchini, Spinat, Lauch,    Broccoli usw.)

2. Tag  wie 1. Tag

3. Tag  wie 1. Tag

4. Tag   wie 1. Tag

5. Tag   Kein Essen an diesem Tag. Nur den Fastentee, Kräutertees und heißes Wasser trinken. Keine anderen Ayurveda-Präparate einnehmen.

6. Tag  Frühstück: Fastenbrechen mit Mand. An diesem Tag lediglich Mand essen, aber nur wenn richtiger Hunger aufkommt.

7. Tag   An diesem Tag nur Peya essen, evtl. auch pürierte Mungsuppe dazu

8. Tag  Peya und Mungsuppe mit grünem Gemüse

9. Tag  Peya und Mungsuppe mit einer größeren Menge Gemüse

10.Tag Mung- oder Gemüsesuppe, etwas weich-gekochter Reis und mehr Gemüse